Inmitten der weltweiten Krisen droht an der afghanisch-pakistanischen Grenze eine humanitäre Katastrophe übersehen zu werden: Am 3. Oktober 2023 verkündete die pakistanische Regierung, dass sie bis zum 1. November rund 1,7 Millionen afghanische Flüchtlinge, sofern sie nicht freiwillig gehen, zwangsweise zurück nach Afghanistan abschieben will. Nun schreiten die pakistanischen Behörden zur Tat: Sie drängen Menschen über die Grenze nach Afghanistan zurück. Darunter: Kinder, Schwangere und stillende Frauen.
Unzählige der betroffenen Menschen leben seit Jahren in Pakistan, da Millionen von ihnen bereits während der sowjetischen Besetzung Afghanistans in das benachbarte Land geflohen sind. Deshalb haben viele der Betroffenen in Afghanistan weder ein Netzwerk noch einen sicheren Zufluchtsort. Andere Menschen verliessen nach der erneuten Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 ihre Heimat und sind bei einer Rückreise nun teilweise gefährdet.
Hinzu kommt: In den Grenzlagern ist die Gesundheitsversorgung unzureichend und die Bedingungen sind aufgrund des plötzlichen Zustroms prekär. Viele Frauen und Mädchen fühlen sich in den Lagern unsicher und es besteht ein dringender Bedarf an Hygieneartikeln.
Women’s Hope International unterstützt seit mehreren Jahren, zusammen mit der Partnerorganisation Première Urgence Internationale PUI, die bestehende Infrastruktur in jener Provinz, in welche nun unzählige Menschen zurückströmen. Nun leistet PUI zusätzlich vor Ort Nothilfe. Unsere Partnerorganisation konnte bereits medizinisches Fachpersonal, einschliesslich Hebammen, einsetzen. Die Organisation plant zudem die Einrichtung eines geschützten Bereichs spezifisch zur Unterstützung schwangerer und stillender Frauen. Darüber hinaus ergreift sie Massnahmen, um Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen.