Frauen und Kinder in einer Gesundheitsklinik in Afghanistan.
Klinik in der Rückkehrprovinz Laghman, Afghanistan.
© Roya Heydari/PUI

Januar 2024

Die Nothilfe für die Hunderttausenden von afghanischen Menschen, die von der Regierung Pakistans ausgewiesen wurden, ist in vollem Gange. Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Viele
Afghaninnen und Afghanen erleben an der Grenze Gewalt oder Missbrauch durch die pakistanische Grenzbehörde. Nach dem Grenzübertritt sind die meisten Rückkehrenden mit Obdachlosigkeit, Hunger und dem Mangel an Gesundheitsdienstleistungen konfrontiert.

Veröffentlicht am 11. Januar 2024

Viele Menschen kommen in Transitzentren unter, in denen Nichtregierungsorganisationen und lokale Behörden Nothilfe leisten. Allerdings fehlt es in den Zentren aufgrund des grossen Ansturmes an grundlegenden Dienstleistungen.

Unser Partner vor Ort, Première Urgence Internationale (PUI), leistet deshalb Nothilfe am Grenzübergang Torkham und in Transitzentren in der Provinz Nangarhar. Aufgrund des hohen Bedarfs beteiligt sich auch Women’s Hope an der Nothilfe und unterstützt gezielt Massnahmen, die auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit abzielen und Mädchen und Frauen in dieser Notsituation unterstützen. PUI hat in den vergangen Wochen in folgenden drei Bereichen Massnahmen ergriffen:

Ganzheitliche Gesundheitsdienste

Unsere Partnerorganisation hat einen provisorischen und einfachen «Gebärsaal» und ein rund um die Uhr zugängliches Gesundheitszentrum eingerichtet, in welchem auch Frauen vor und nach der Geburt betreut werden. Das Projektteam informiert zudem die Bewohnenden des Transitzentrums – angepasst an die zirkulierenden Krankheiten – über Hygienemassnahmen und Krankheiten. Es identifiziert Menschen mit akuter Unterernährung, mit besonderem Fokus auf schwangeren und stillenden Frauen, sowie Kleinkinder. Betroffene werden mit speziellen Nahrungsmitteln unterstützt.

Verbesserung der Hygiene und Sanitäranlagen

PUI errichtete 30 Notfalllatrinen und verteilt Kits zur Behandlung von akutem Durchfall. Zudem hat die Organisation unzählige Abfallbehälter zur Entsorgung von generellen Abfällen und für eine bessere Hygiene installiert und bestehende Toiletten aufgebessert.

Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung

Fachpersonen für die psychosoziale Unterstützung sind in den Camps anwesend und betreuen die Rückkehrenden.

Bis zum 2. Dezember haben 14'515 Rückkehrende durch den Nothilfeeinsatz von PUI Unterstützung erhalten; mittlerweile dürften es deutlich mehr sein.
 

Der Bedarf an humanitärer Hilfe im Einsatzgebiet ist nach wie vor hoch. Das Projektteam rechnet damit, dass der Andrang auf die Grenzübergänge vorübergehend anhält. Deshalb werden Women’s Hope und PUI die Nothilfe weiter ausbauen.

November 2024

Dramatische Lage an pakistanisch-afghanischer Grenze

Inmitten der weltweiten Krisen droht an der afghanisch-pakistanischen Grenze eine humanitäre Katastrophe übersehen zu werden: Am 3. Oktober 2023 verkündete die pakistanische Regierung, dass sie bis zum 1. November rund 1,7 Millionen afghanische Flüchtlinge, sofern sie nicht freiwillig gehen, zwangsweise zurück nach Afghanistan abschieben will. Nun schreiten die pakistanischen Behörden zur Tat: Sie drängen Menschen über die Grenze nach Afghanistan zurück. Darunter: Kinder, Schwangere und stillende Frauen. 

Unzählige der betroffenen Menschen leben seit Jahren in Pakistan, da Millionen von ihnen bereits während der sowjetischen Besetzung Afghanistans in das benachbarte Land geflohen sind. Deshalb haben viele der Betroffenen in Afghanistan weder ein Netzwerk noch einen sicheren Zufluchtsort. Andere Menschen verliessen nach der erneuten Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 ihre Heimat und sind bei einer Rückreise nun teilweise gefährdet. 
 

Hinzu kommt: In den Grenzlagern ist die Gesundheitsversorgung unzureichend und die Bedingungen sind aufgrund des plötzlichen Zustroms prekär. Viele Frauen und Mädchen fühlen sich in den Lagern unsicher und es besteht ein dringender Bedarf an Hygieneartikeln.
 

Women’s Hope International unterstützt seit mehreren Jahren, zusammen mit der Partnerorganisation Première Urgence Internationale PUI, die bestehende Infrastruktur in jener Provinz, in welche nun unzählige Menschen zurückströmen. Nun leistet PUI zusätzlich vor Ort Nothilfe. Unsere Partnerorganisation konnte bereits medizinisches Fachpersonal, einschliesslich Hebammen, einsetzen. Die Organisation plant zudem die Einrichtung eines geschützten Bereichs spezifisch zur Unterstützung schwangerer und stillender Frauen. Darüber hinaus ergreift sie Massnahmen, um Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. 

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder