Parisa H. war als Direktorin einer Organisation, die sich die Stärkung der Frauen auf die Fahne geschrieben hat, nach dem Sturz der ehemaligen Regierung in Gefahr und musste ihr Land verlassen, ebenso ihre Familie. Um sicherzustellen, dass niemand gefährdet wird, haben Women’s Hope und WHSA im Sommer 2021 entschieden, das Projekt kurzfristig einzustellen. Nicht so die Frauen vor Ort: Sie führten die Aktivitäten niederschwellig weiter.
Motiviert vom Mut dieser Frauen, haben Women’s Hope und WHSA 2023 beschlossen, das Projekt wieder aufzunehmen. Die Frauen treffen sich aktuell in rund hundert Gruppen. "In der Zwischenzeit diskutierten die Frauen primär ökonomische Themen, weil es für sie immer schwieriger wird, ihre Familien zu ernähren. Heute bringen wir bewusst auch wieder soziale Themen ein", sagt Parisa H.. Women’s Hope entlöhnt die Initiatorinnen wieder, die die Gruppen während etwa eines halben Jahres begleiten und sich danach langsam zurückziehen. Die Entlöhnung erhöht die Stabilität der Gruppen.
Die Wiederaufnahme des Projekts bedingte einige Anpassungen: Die afghanische Organisation WHSA muss neuerdings von einem Mann repräsentiert werden. Um die Mitglieder der Gruppen nicht zu gefährden, geben die Gruppenverantwortlichen alle sensiblen Informationen nur mündlich weiter; auch auf Piktogramme wird bewusst verzichtet oder sie werden nach Gebrauch vernichtet.