Darum geht es

Nach einer komplizierten Geburt oder einer missglückten Operation im Unterleib bleiben viele Frauen in Bangladesch mit einer Fistelverletzung zurück. Unser Projekt unterstützt betroffene Frauen mit medizinischer Versorgung, Aufklärung und Einkommensmöglichkeiten – damit sie sich ihre Würde und Selbstbestimmung zurückholen können.

Geburtsfisteln entstehen meist durch schwierige Geburten ohne medizinische Betreuung und kommen daher besonders oft in den ländlichen Regionen Bangladeschs vor. Insbesondere betroffen sind junge Frauen, deren Körper für eine Schwangerschaft noch nicht bereit ist.

Nebst einem schweren Verlust – neun von zehn Frauen verlieren ihr Kind bei der Geburt – leiden die Frauen unter belastenden Symptomen wie unkontrolliertem Urinverlust oder Stuhlgang.
In Bangladesch führen vermehrt auch nicht sachgemäss durchgeführten Kaiserschnitte zu Fisteln.

Viele betroffene Frauen leben sozial isoliert und in Armut. Meist wären die schwerwiegenden Verletzungen heilbar, doch viele Frauen wissen nicht, dass es Heilungsmöglichkeiten gibt oder haben keinen Zugang zu einer Klinik.

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Ein Lächeln, hinter dem sich jahrelanger Schmerz verbirgt. Die 55-jährige Saleha lebt schon seit über 30 Jahren mit einer Geburtsfistel.

Unser Projekt setzt in den ländlichen Regionen Rangpur und Rajshahi an, mit dem Ziel Frauen mit Fisteln umfassend zu unterstützen und die Entstehung neuer Fälle zu verhindern. In der Projektregion sind – aufgrund mangelnder Alternativen – Hausgeburten ohne medizinische Begleitung nach wie vor üblich.

Unser Ziel

Frauen mit Geburts- oder anderen Fisteln sind medizinisch und bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt, die Anzahl neuer Fälle ist nachhaltig reduziert.

Was wir tun

Wir schaffen Bewusstsein, indem wir Mädchen und junge Frauen, lokale Gesundheitsmitarbeitende, traditionelle Geburtshelferinnen und weitere Schlüsselpersonen in den Gemeinschaften zu den Ursachen von Geburtsfisteln schulen und über Heilungschancen informieren.

Wir fördern den Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten, indem wir in den Dörfern Diagnosecamps durchführen und betroffenen Frauen eine medizinische Behandlung und psychologische Begleitung ermöglichen. Durch die Weiterbildung von vier Chirurginnen und Chirurgen am LAMB-Spital stärken wir die lokalen Kapazitäten.

Wir unterstützen besonders verletzliche Frauen, indem sie ein Handwerk erlernen und eine Starthilfe – beispielsweise in Form einer Geiss oder Nähmaschine – erhalten. Ehemalige Fistelpatientinnen helfen dabei, weitere Betroffene in ihren Gemeinschaften zu identifizieren und zu unterstützen.

Wir stärken die lokalen Gesundheitsdienste, insbesondere auf einer Schwemmlandinsel im Distrikt Kurigram, der stark von Armut geprägt ist, indem wir Fachpersonen aus- und weiterbilden, zusätzliche Personen einstellen und die Infrastruktur eines Gesundheitszentrums verbessern.

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Fistelüberlebende Morjina Begum erhielt vor zwei Jahren eine Kuh und ein Kalb. Mit dem Verkauf der Milch verdient sie ihr eigenes Geld und kann damit ihre Grundbedürfnisse decken.

Nachhaltigkeit

Durch den ganzheitlichen Ansatz unterstützen wir nicht nur einzelnen Frauen, sondern bewirken einen gesellschaftlichen Wandel: Betroffene werden zu Fürsprecherinnen und Gemeinschaften erkennen die Wichtigkeit sicherer Geburten. Durch die Stärkung von lokalen Strukturen sinkt die Zahl neuer Geburtsverletzungen nachhaltig.

Gemeinsam können wir Geburtsfisteln eliminieren! Unterstützen Sie jetzt die Arbeit von Women's Hope mit einer Spende! Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.

 


Titelbild: Hasina Begum (35), Fistelüberlebende klärt Frauen in ihrer Gemeinschaft über Fisteln auf. Foto: Farhana Akther/WHI/Fairpicture.

Artikelbilder: Noemi Grossen / WHI

Überblick:


Land:           
Bangladesch
Zeitraum:          
Phase II: 01.01.2022-31.12.2024
Phase III: 01.01.2025 - 31.12.2028
Lokale Partner:  
LAMB Hospital 
Zielgruppen:
Frauen mit einer Fistel, Gesundheitsfachpersonen, weitere Schlüsselpersonen in den Gemeinschaften

Projektgebiet
Distrikte
Thakurgaon, Panchgarh, Lalmonirhat, Kurigram, Gaibandha, Bogura, Chapa Nawabganj, und Nagaon


Partnerorganisation


Logo Partneroganisation LAMB

Lutherian Aid to Medicine Bangladesch (LAMB) ist seit den 1970er Jahren in Bangladesch aktiv und gilt dort inzwischen als wichtiger Anbieter für Gesundheitsdienste. Das LAMB Hospital ist das einzige Spital der Region, welches Fisteloperationen durchführen kann. Es existiert seit 1985 und hat ein Einzugsgebiet von ca. 2 Millionen Menschen.

Programmverantwortliche

Noemi Grossen

Noemi Grossen
+41 (0)31 991 55 56

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