Verbesserte Lebensbedingungen für sudanesische Geflüchtete im Osten des Tschads
Darum geht es
Der tobende Bürgerkrieg im Sudan hat bereits über zehn Millionen Menschen vertrieben, viele davon ins Nachbarland Tschad. Ein Grossteil von ihnen, vor allem Frauen und Kinder, hat im Osten des Landes Zuflucht gesucht – genau dort, wo unsere Projektregion liegt. In dieser Region hat das UNHCR zwei Aufnahmecamps errichtet.
Die Situation in den Camps ist alarmierend. Es fehlt an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung. Auch die lokale Bevölkerung leidet unter dem steigenden Druck auf die knappen Ressourcen. Besonders hart trifft die Krise Mädchen und Frauen: Sexualisierte Gewalt ist verbreitet, Schwangere sind auf sich allein gestellt, es fehlt an Menstruationsprodukten.

Wasser als Mangelware. Versorgungsstation für geflüchtete Menschen im Tschad.
Foto: Laora Vigourt/MSF
Seit August 2024 weiten wir gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation BASE unsere Arbeit rund um die beiden Camps aus, um die medizinische Versorgung zu verbessern.
Unser Ziel
Aus dem Sudan vertriebene Mädchen und Frauen erhalten im Osten des Tschads einen besseren Zugang zu medizinischer und psycho-sozialer Unterstützung.
Was wir tun
In der ersten Projektphase erweiterten wir eines der Gesundheitszentren in unserer Projektregion mit einer eigenen Entbindungsstation. Eine neu eingestellte Hebamme unterstützt seither schwangere Frauen aus dem nahe gelegenen Camp. Bei Komplikationen steht den Frauen eine Moto-Ambulanz zur Verfügung.
Eine psychosoziale Fachperson unterstützt in den Camps Mädchen und Frauen, die sexualisierte oder geschlechtsspezifische Gewalt erlebt haben.
Unsere lokalen Teams verteilen Nothilfe-Kits mit Nahrungsmittel und Hygieneartikel an Mädchen und Frauen. Die Kits werden gezielt auf deren Bedürfnisse abgestimmt – und enthalten zum Beispiel Bohnen, Öl und Reis und Binden. Mit kleinen Bargeldbeträgen können Mädchen und Frauen zudem ihre nötigsten Bedürfnisse decken, etwa ihre Familie im Sudan anrufen oder frische Lebensmittel kaufen.
Wir organisieren Sensibilisierungskampagnen zu Themen rund um die Geburtsvorsorge und die Prävention von sexualisierter Gewalt. Die lokalen Mitarbeitenden stellen die Themen mit visuellen Materialien oder durch interaktive Theateraufführungen vor und erreichen so auch Menschen, die nicht lesen können.

Eine junge Frau bekommt ein Nothilfekit im Camp Dougui.
Foto: BASE

Sensibilisierungskampagne im Camp Dougui.
Foto: BASE
Medizinische Unterstützung für geflüchtete sudanesische Mädchen und Frauen: Hilfst du mit?
Dank der riesigen Solidarität und Unterstützung können wir den Menschen in unserer Projektregion im Tschad wieder Hoffnung schenken.
Vielen Dank für deine Spende! (Vermerk: Nothilfe Tschad)
Titelbild: "In den Lagern werden wir zwar nicht getötet, aber wir hungern." Ghalia floh mit ihrem Mann, ihren fünf Kindern und zwei ihrer Brüder aus dem Sudan. Foto: Laora Vigourt/MSF
Überblick:
Land:
Tschad
Zeitraum:
Phase I: 01.09.2024 – 30.4.2025
Phase II: 01.04.2025 – 31.12.2025
Lokaler Partner:
Bureau d’Appui Santé et Environnement (BASE)
Zielgruppen:
Aus dem Sudan vertriebene Mädchen und Frauen im Osten des Tschads.
Projektgebiet / Einsatzort
Ouaddaï Provinz, Sanitätsbezirke Chokoyane, Marfa und Abougoudam
Women's Hope im RaBe-Info
Unsere Arbeit im Tschad
Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung stärken wir die Gesundheitsinfrastruktur rund um Schwangerschaft und Geburt und tragen so dazu bei, dass möglichst viele schwangere Frauen sicher gebären können.
Mehr Informationen findest du hier: Die Gemeinschaften bestimmen den Kurs