Seit 2019 setzt Women's Hope International sich zusammen mit dem Partner BASE (Bureau d'Appui Santé et Environnement) in der Region Ouaddaï, im Osten Tschads ein, um die Gesundheitsfürsorge für Mütter, Neugeborene und Kleinkinder zu verbessern.

Zwei Frauen vor dem neuen Geburtshaus im Tschad

Unser Ziel

Eine starke Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung durch Einbezug der Dorfgemeinschaften sowie die Reduzierung von geschlechtsspezifischer Gewalt.

Darum geht es

In der Ouaddaï Region im Osten des Tschads ist die Gesundheitsversorgung insbesondere der Frauen prekär. Die Grenzregion zum Sudan leidet nicht nur unter wiederkehrenden Konflikten, sondern auch unter dem Mangel an gut funktionierenden Gesundheitsinstitutionen. Das hat besonders für schwangere Frauen schwerwiegende Konsequenzen. Nur jede fünfte Frau bringt ihr Kind in einer Gesundheitsinstitution zur Welt: Die Müttersterblichkeit ist 140 mal höher als in der Schweiz. Viele Frauen haben keinen Zugang zum Gesundheitswesen, bestehende Gesundheitszentren sind schlecht ausgerüstet und viele Menschen haben geringes Vertrauen in die bestehenden Institutionen. Die Gesundheit der Frauen wird ausserdem durch geschlechtsspezifische Gewalt beeinträchtig. Dies kann ungewollte Schwangerschaften, gefährliche Abtreibungen, Fisteln oder HIV zur Folge haben und wirkt sich negativ auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit der Bevölkerung aus.

Was wir tun

Die Partnerorganisation BASE und Women's Hope führten in der ersten Projektphase Gespräche mit den betroffenen Gemeinschaften. In diesen Gesprächen nannten die Gemeinschaften verschiedene Hindernisse, die eine bessere Gesundheitsversorgung erschweren. So wünschten sich beispielsweise viele Frauen mehr Privatsphäre bei der Geburt in einer medizinischen Einrichtung. In vielen Fällen ist auch der Transport zu den Zentren und Spitälern, insbesondere während der Regenzeit, problematisch und stellt ein grosses Hindernis dar. Um diese Probleme anzugehen, werden unter anderem folgende Aktivitäten durchgeführt:

Der Ausbau der Infrastruktur zum Beispiel mittels Wasserversorgung, eine verbesserte Ausstattung und dem Bau von Geburtshäusern zusammen mit den Gemeinschaften

Training und Schulung von Gesundheitsfachkräften und Leitenden der Gesundheitszentren

Aufbau einer gemeinschaftsbasierten Krankenkasse, die auf Solidarität und Gegenseitigkeit basiert.

Die Organisation von Rettungstransporten, wie etwa die "Barbaras" (Motoambulanzen), die in der ersten Projektphase angeschafft wurden.

Unterstützungsangebote und medizinische Versorgung in den Gesundheitszentren für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt

Das wollen wir erreichen

Die Gemeinschaften sind die grössten Akteurinnen, wenn es um die eigene Gesundheitsversorgung geht.

Die ausgewählten Gesundheitszentren sind in der Lage, qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste zu leisten.

Das lokale Gesundheitssystem hat gestärkte Kapazität, um angemessen auf Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt reagieren zu können. Durch Einbinden von Gemeinschaften werden Barrieren abgebaut, die geschlechtsspezifische Gewalt begünstigen.

Es besteht ein funktionierender Austausch zwischen den Gemeinschaften und den lokalen Gesundheitsbehörden.

Schlüsselpersonen setzen sich aktiv dafür ein, dass ein guter Zugang zu Gesundheitsversorgung gewährleistet ist.

Nachhaltigkeit

Gemeinsam mit den Gemeinschaften werden Ansätze erarbeitet, die auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind. Die Gemeinschaften sind somit Haupttreiberinnen in der Durchsetzung der Projektaktivitäten und werden sich bemühen, diese auch nach Projektende fortzuführen.

Ihre Unterstützung macht unsere Arbeit möglich! Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Spende.

Einblicke in die Projektarbeit:

Projektarbeit im Tschad
Bau der Maternité im Tschad

 

Bau Geburtshaus im Tschad
Gemeindebesprechung im Tschad
Projektarbeit im Tschad
Covid-19 Massnahmen im Tschad
Gemeindebesprechung im Tschad
Eröffnung der Maternité im Tschad




Titelbild: Amné Ahmat bei einer Gemeinschaftsbefragung; Foto: Salomon Djekorgee Dainyoo/WHI/Fairpicture
Bild im Artikel: Mariam Souleyman (links) holt sich in der Apotheke Medikamente; Foto: Salomon Djekorgee Dainyoo/WHI/Fairpicture

Überblick:


Land:           
Tschad
Zeitraum:          
Neue Projektphase: 01.03.2023-31.12.2025 
Pilotprojekt und Vorbereitungsphase: 01.07.2020-28.02.2023
Lokaler Partner:  
Bureau d’Appui Santé et Environnement (BASE)
Zielgruppen:
Frauen, v.a. schwangere Frauen, Neugeborene, Frauen mit Geburtsfisteln, Leitende von Gesundheitszentren, traditionelle Geburtshelferinnen, Hebammen, Hebammenstudentinnen

Projektgebiet:
Sanitätsbezirk Abougoudam, Sanitätsbezirk Chokoyane, Departement Ouara, Region Ouaddaï


Unsere Partnerorganisation


Das Bureau d'Appui Santé et Environnement ist eine NGO aus dem Tschad, die sich für bessere Lebensbedingungen einsetzt.

Logo Partnerorganisation BASE

Programmverantwortliche

Muriel Weyermann

Muriel Weyermann
+41 (0)31 991 55 56

Programmmitarbeiter

Maxence Couche-Franquet

Maxence Couche-Franquet
+41 (0)31 991 55 56

Aktuelles aus dem Projekt:

Geburtshaus im Tschad

Die neue Maternité ist fertig: Nach mehreren Monaten Bauarbeit konnte das neue Geburtshaus trotz Corona und Chikungunyaplage im Tschad fertig gestellt werden.