Droht eine globale Gesundheitskrise? Alarmierende Fakten im Überblick
Fachpersonen sprechen von einer drohenden globalen Gesundheitskrise. Die folgenden Zahlen rütteln auf.
Veröffentlicht am 13. Oktober 2025
Fachpersonen sprechen von einer drohenden globalen Gesundheitskrise. Die folgenden Zahlen rütteln auf.
Veröffentlicht am 13. Oktober 2025
Die globale Entwicklung im Bereich Gesundheit befindet sich gegenwärtig in einer kritischen Phase des Rückschritts. Insbesondere die Entscheidung der USA, sich aus zentralen Institutionen zurückzuziehen und Entwicklungsinitiativen zu kürzen, setzt eine Kaskade gesundheitlicher, gesellschaftlicher und geopolitischer Risiken in Gang. Ohne ein Umdenken drohen Rückschritte in Bereichen, die früher als Meilensteine der globalen Gesundheit galten.
Der US-Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO hat Folgen für die ganze Welt. Fachleute warnen davor, dass sich etwa Infektionskrankheiten künftig rascher ausbreiten. Sie sorgen sich nicht nur um die grosse Finanzierungslücke –, sondern auch um den Verlust des «Geistes der Vereinigten Staaten».
2024 haben die weltweiten Militärausgaben mit über 2,7 Billionen US-Dollar einen neuen Höchstwert erreicht. Die Kosten der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit aller Staaten zusammen betrugen mit 212 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 nicht einmal einen Zehntel des globalen Rüstungsbudgets.
2024 sind so viele Ärztinnen, Pfleger und Sanitäter bei ihrer lebensrettenden Arbeit ums Leben gekommen wie in keinem anderen Jahr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Donald Trump hat über 80 Prozent der US-Entwicklungshilfe gestrichen – ein Viertel der weltweiten Entwicklungsfinanzierung. Eine Studie prognostiziert dadurch bis 2030 bis zu 14 Millionen vermeidbare Todesfälle, darunter 4,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren.
Die weltweiten Kürzungen haben drastische Auswirkungen auf die Menschen. In Afghanistan etwa mussten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres über 420 Gesundheitszentren schliessen, bis Ende Jahr werden nochmals Hunderte dazukommen. Mehrere Millionen Menschen – vor allem Frauen und Mädchen – haben bereits heute keinen Zugang mehr zu grundlegender Versorgung.
Das Schweizer Parlament entschied Ende 2024, das Budget für die Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2025 um 110 Millionen Franken zu kürzen. Weitere Kürzungen sind zu erwarten. Eine Umfrage von Alliance Sud hat ergeben, dass aufgrund der beschlossenen Kürzungen über 600’000 Menschen nicht mehr erreicht werden können.

Quellen: Swissinfo, Medicus Mundi Schweiz, SIPRI, OECD, IISD, The Lancet, OCHA, Schweizerische Bundesverwaltung, Alliance Sud.