Frauen stehen auf einer Treppe, halten Kleinkinder in den Armen und lachen in die Kamera.
Engagierte Stimmen: Safe Motherhood Ambassadors, Äthiopien.
© HHoJ/WHI

In Äthiopien bleiben jährlich mehr Frauen nach einer komplizierten Geburt mit einer Fistel zurück, als behandelt werden können. Für die Betroffenen ist das fatal: Viele leben isoliert und in extremer Armut. Unser Projekt unterstützt mit einem ganzheitlichen Ansatz betroffene Frauen und versucht, mit ihrem Einbezug neue Fälle zu verhindern.


Lokaler Partner

Healing Hands of Joy (HHoJ) ist eine äthiopische NGO, die sich für die Prävention und Unterstützung von Frauen mit Geburtsfisteln einsetzt. Mit starkem Einbezug von Betroffenen sensibilisiert HHoJ Familien und Gemeinden für sichere Mutterschaft.


Ziele

Mit umfassender Unterstützung finden Frauen mit Geburtsfisteln zurück zu einem selbstbestimmten Leben in Würde. Gleichzeitig sorgen Aufklärung und ein gestärktes Gesundheitssystem dafür, dass neue Fälle nachhaltig verhindert werden.


Aktivitäten

Sensibilisierung der Bevölkerung, medizinische und wirtschaftliche Unterstützung von Betroffenen, Schulung von Fachpersonal, Ausbau der Gesundheitsversorgung.


Teilnehmende

Rund 30’000 Personen, die direkt in die Projektaktivitäten involviert sind, davon 320 Fistelüberlebende; rund eine halbe Million Menschen aus dem entsprechenden Gebiet, die indirekt mit dem Projekt in Berührung kommen.

Geburtsfisteln entstehen meist durch schwierige Geburten ohne medizinische Betreuung und kommen daher besonders oft in den ländlichen Regionen Äthiopiens vor. Am stärksten gefährdet sind armutsbetroffene Mädchen, die früh verheiratet und zu jung schwanger werden. Viele mussten schon als Kinder schwer arbeiten und litten unter Mangelernährung – ihr junger Körper ist einer Geburt nicht gewachsen.

Nebst einem schweren Verlust – neun von zehn der betroffenen Frauen verlieren ihr Kind bei der Geburt – leiden die Frauen unter belastenden Symptomen wie unkontrolliertem Urinverlust oder Stuhlgang.

Viele Frauen mit Geburtsfisteln leben sozial ausgegrenzt und in Armut. Meist wären die schwerwiegenden Verletzungen heilbar, doch viele Frauen wissen nicht, dass es Heilungsmöglichkeiten gibt, misstrauen den bestehenden Einrichtungen oder haben keinen Zugang zu einer Klinik.

Titel: Neustart für Frauen in Wolayita: Fistelüberlebende schaffen sich Möglichkeiten
Lokaler Partner: Healing Hands of Joy (HHoJ)
Projektregion: Sieben Distrikte in der Wolayita-Zone
Dauer: Februar 2025 bis Dezember 2026
Interventionslinien:
Behandlung von Geburtsverletzungen / Stärkung des Gesundheitssystems
 

Unser Projekt setzt in der ländlichen Wolayita-Zone an, mit dem Ziel, Frauen mit Fisteln umfassend zu unterstützen und die Entstehung neuer Fälle zu verhindern. Die Projektregion hat eine der höchsten Anzahl Fistelbetroffener im Land. In der gesamten Region gibt es keine Einrichtung, die die Geburtsverletzung behandeln kann.

Vier Frauen stehen auf einer Strasse und lachen stolz in die Kamera.
Expertinnen aus eigener Erfahrung: Ehemalige Fistelbetroffene.
© Selina Leu/WHI

Was wir tun

Wir vermitteln fundiertes Gesundheitswissen und stärken die Selbstbestimmung von Frauen, indem wir gemeinsam mit ehemaligen Fistelpatientinnen – den Safe Motherhood Ambassadors – Schwangere, ihre Familien, Schülerinnen und Schüler sowie die breite Gesellschaft über Fisteln und die Bedeutung guter Gesundheitsvorsorge informieren.

Wir fördern die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen und senken Zugangshürden, indem wir Gesundheitsangestellte zu den Themen Diagnose, Behandlung und Vermeidung von Fisteln weiterbilden, vierzehn Gesundheitszentren mit Entbindungskits ausrüsten und zwei Wartehäuser für Risikoschwangere renovieren. Frauen mit Geburtsfisteln wird eine Behandlung in einer nahe gelegenen Klinik ausserhalb der Projektregion ermöglicht.

Wir unterstützen ehemalige Fistelbetroffene bei ihrer gesellschaftlichen Reintegration, indem wir gemeinsam auf ihre Situation abgestimmte Unterstützungsmassnahmen definieren und umsetzen. Einige erhalten etwa fachliche und finanzielle Unterstützung beim Aufbau eines eigenen kleinen Geschäfts, andere durchlaufen eine Schulung zur Safe Motherhood Ambassador. In dieser neuen Funktion vermitteln sie in den Gemeinschaften wichtiges Gesundheitswissen.

Wir fördern ein unterstützendes Umfeld, indem in verschiedenen Workshops Gesundheitsmitarbeitende, religiöse Führungspersonen, Regierungsangestellte und Gemeinschaftsmitglieder daran arbeiten, ein Netzwerk aufzubauen, das Fistelüberlebenden die Heimkehr in ihre Gemeinschaften erleichtert und das sich gegen die Entstehung neuer Fälle einsetzt.

Nachhaltigkeit

Das Projekt setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, dessen Erfolg in ähnlichen Vorgängerprojekten durch Evaluationen bestätigt wurde. Mit den umfassenden Massnahmen unterstützen wir nicht nur einzelne Frauen, sondern bewirken einen gesellschaftlichen Wandel: Betroffene werden zu Fürsprecherinnen, und Gemeinschaften erkennen die Wichtigkeit sicherer Geburten. Durch die Stärkung von lokalen Strukturen sinkt die Zahl neuer Geburtsverletzungen nachhaltig.

Logo DEZA
Logo Migros Unterstützungsfonds

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

unterstütze uns!

Spende jetzt für gesunde, starke Frauen

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder