Frauen sitzen im Kreis, eine Frau spricht über Geburtsfisteln.
Nofisa Khatun, ehemalige Fistelpatientin, klärt über Geburtsfisteln auf.
© Farhana Akther/WHI/Fairpicture

Nach einer komplizierten Geburt oder einer missglückten Operation im Unterleib bleiben viele Frauen in Bangladesch mit einer Fistelverletzung zurück. Unser Projekt unterstützt betroffene Frauen mit medizinischer Versorgung, Aufklärung und Einkommensmöglichkeiten – damit sie sich ihre Würde und Selbstbestimmung zurückholen können.


Lokaler Partner

Lutheran Aid to Medicine in Bangladesh (LAMB), einer der wichtigsten Gesundheitsdienstleister in der Projektregion mit starkem Fokus auf die Mutter-Kind-Gesundheit.



Ziele

Frauen mit Geburts- oder anderen Fisteln sind medizinisch und bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt, die Anzahl neuer Fälle ist nachhaltig reduziert.


Aktivitäten

Sensibilisierung der Bevölkerung, medizinische und wirtschaftliche Unterstützung von Betroffenen, Schulung von Fachpersonal, Ausbau der Gesundheitsversorgung.


Teilnehmende

Knapp 38’000 Personen, die direkt in die Projektaktivitäten involviert sind, rund 101’000 indirekt Involvierte.

Geburtsfisteln entstehen meist durch schwierige Geburten ohne medizinische Betreuung und kommen daher besonders oft in den ländlichen Regionen Bangladeschs vor. Insbesondere betroffen sind junge Frauen, deren Körper für eine Schwangerschaft noch nicht bereit ist.

Nebst einem schweren Verlust – neun von zehn Frauen verlieren ihr Kind bei der Geburt – leiden die Frauen unter belastenden Symptomen wie unkontrolliertem Urinverlust oder Stuhlgang. In Bangladesch führen vermehrt auch nicht sachgemäss durchgeführte Kaiserschnitte zu Fisteln.

Viele betroffene Frauen leben sozial isoliert und in Armut. Meist wären die schwerwiegenden Verletzungen heilbar, doch viele Frauen wissen nicht, dass es Heilungsmöglichkeiten gibt, oder sie haben keinen Zugang zu einer Klinik.

Titel: Wieder gesund nach einer Fistel: Frauen in Bangladesch finden gestärkt zurück in die Gemeinschaft
Lokaler Partner: Lutheran Aid to Medicine in Bangladesh (LAMB)
Projektregion: Divisionen Rangpur und Rajshahi im Nordwesten Bangladeschs
Dauer: Januar 2025 bis Dezember 2028 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Behandlung von Geburtsverletzungen / Stärkung des Gesundheitssystems
 

Unser Projekt setzt in den ländlichen Regionen Rangpur und Rajshahi an, mit dem Ziel, Frauen mit Fisteln umfassend zu unterstützen und die Entstehung neuer Fälle zu verhindern. In der Projektregion sind – aufgrund mangelnder Alternativen – Hausgeburten ohne medizinische Begleitung nach wie vor üblich.

Frauen im Kreis
Nofisa Khatun im Gespräch mit anderen Frauen.
© Farhana Akther/WHI/Fairpicture

Was wir tun

Wir schaffen Bewusstsein, indem wir Mädchen und junge Frauen, lokale Gesundheitsmitarbeitende, traditionelle Geburtshelferinnen und weitere Schlüsselpersonen in den Gemeinschaften zu den Ursachen von Geburtsfisteln schulen und über Heilungschancen informieren.

Wir fördern den Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten, indem wir in den Dörfern Diagnosecamps durchführen und betroffenen Frauen eine medizinische Behandlung und psychologische Begleitung ermöglichen. Durch die Weiterbildung von vier Chirurginnen und Chirurgen am LAMB-Spital stärken wir die lokalen Kapazitäten.

Wir unterstützen besonders verletzliche Frauen, indem sie ein Handwerk erlernen und eine Starthilfe – beispielsweise in Form einer Geiss oder einer Nähmaschine – erhalten. Ehemalige Fistelpatientinnen helfen dabei, weitere Betroffene in ihren Gemeinschaften zu identifizieren und zu unterstützen.

Wir stärken die lokalen Gesundheitsdienste, insbesondere auf einer Schwemmlandinsel im Distrikt Kurigram, der stark von Armut geprägt ist, indem wir Fachpersonen aus- und weiterbilden, zusätzliche Personen einstellen und die Infrastruktur eines Gesundheitszentrums verbessern.

Fistelüberlebende erzählen ihre Geschichte

(Videos in Englisch)

Nachhaltigkeit

Durch den ganzheitlichen Ansatz unterstützen wir nicht nur einzelne Frauen, sondern wir bewirken einen gesellschaftlichen Wandel: Betroffene werden zu Fürsprecherinnen, und Gemeinschaften erkennen die Wichtigkeit sicherer Geburten. Durch die Stärkung von lokalen Strukturen sinkt die Zahl neuer Geburtsverletzungen nachhaltig.

Logo DEZA
Logo Stiftung Freie Gemeinschaftsbank
Logo Lotteriefonds Kanton Bern

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder

Sanwara lebte, nachdem sie ihr Kind bei der Geburt verlor, 15 Jahre lang mit einer Geburtsfistel. Heute ist sie geheilt und verdient als Schneiderin etwas Geld.
© Noemi Grossen/WHI