Junge Frauen sitzen auf Stühlen, vor sich kleine Pulte mit Lehrbüchern.
Hebammenstudentinnen, Bangladesch.
© Fabeha Monir/WHI

In ländlichen Regionen Bangladeschs bringen viele Frauen ihre Kinder ohne medizinische Unterstützung zur Welt – mit oft lebensgefährlichen Folgen. Im Nordwesten des Landes fördern wir die Ausbildung von Hebammen und unterstützen junge Frauen aus einkommensschwachen Familien darin, einen Beruf mit Sinn zu erlernen.


Lokaler Partner

LAMB (Lutheran Aid to Medicine in Bangladesh) vereint medizinische Versorgung und Ausbildung. Hierzu betreibt LAMB ein eigenes Hebammen-College und ein Spital mit Fokus auf Müttergesundheit.


Ziele

Erhöhung der Anzahl gut ausgebildeter Hebammen, damit diese die gesundheitliche Versorgung von Müttern und Neugeborenen in vernachlässigten Gebieten verbessern.


Aktivitäten

Finanzielle Unterstützung von Studentinnen, Verbesserung der Ausbildungsqualität und der lokalen Verankerung des Ausbildungsinstituts, Unterstützung der Studentinnen bei der Stellensuche.


Teilnehmende

Rund 170 junge Frauen, die sich mit einem Stipendium zur Hebamme ausbilden können, weitere Studierende, die an Anlässen teilnehmen, 10 Lehrpersonen, die sich weiterbilden.

Der Hebammenberuf ist in Bangladesch relativ jung: Ausbildungsgänge existieren erst seit 2013. Zuvor wurden Geburten meist durch Pflegekräfte mit einer Zusatzausbildung oder durch traditionelle Geburtshelferinnen begleitet – Frauen, die ihr Wissen vor allem aus eigener Geburtserfahrung ableiteten.

Obwohl Bangladesch in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte im Bereich der Müttergesundheit erzielt hat, fehlt es auch heute noch an Hebammen, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Gründe: Ausbildungsinstitute sind meist mangelhaft ausgerüstet, viele Familien können sich aufgrund von Armut die Ausbildung ihrer Töchter nicht leisten – und der Beruf hat ein niedriges Ansehen.

Auch heute noch bringen mehr als die Hälfte aller Frauen im Land ihre Kinder ohne fachliche Begleitung zur Welt. Doch diese kann über Leben und Tod entscheiden: Studien der zuständigen UN-Agentur zeigen, dass eine qualifizierte Hebammenbetreuung bis zu zwei Drittel aller Todesfälle von Müttern und Neugeborenen verhindern könnte.

 

Titel: Hebammen für Parpatipur
Lokaler Partner: Lutheran Aid to Medicine in Bangladesh (LAMB)
Projektregion: Teildistrikt Parbatipur, Bangladesch
Dauer: Juli 2025 bis Dezember 2028 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Stärkung des Gesundheitssystems
 

Um mehr Frauen in ländlichen, schwer zugänglichen Regionen eine sichere Geburt zu ermöglichen, arbeiten wir seit 2022 mit dem LAMB Nursing and Midwifery Institute im Norden des Landes zusammen und fördern die Ausbildung von Hebammen.

Hebammenstudentinnen stehen an einem Tisch, eine junge Frau drückt eine Beatmungsmaske auf eine Babypuppe.
Üben für den Ernstfall: Hebammenstudentinnen, Bangladesch.
© Fabeha Monir/WHI

Was wir tun

Wir fördern die Ausbildung von Hebammen, indem wir Jugendliche und Eltern über die Wichtigkeit des Berufs informieren und über die Möglichkeit, diesen zu erlernen. Mädchen aus einkommensschwachen Familien unterstützen wir mit Stipendien und Nachhilfeangeboten und übernehmen ihre Kosten für Praktika in ländlichen Gebieten. Zudem fördern wir die Vernetzung unter aktuellen und ehemaligen Studierenden, um den Praxisbezug zu stärken.

Wir verbessern die Ausbildungsqualität, indem wir Lehrpersonen des LAMB Nursing and Midwifery Institute weiter schulen, kleine Reparaturen durchführen und Ausbildungsmaterialien finanzieren. Eine regelmässige Evaluation des Studiengangs hilft, dessen Qualität kontinuierlich zu steigern. Durch gezielte Vernetzung mit anderen Gesundheitsinstitutionen erleichtern wir den Studentinnen den Einstieg ins Berufsleben.

Hebamme anstatt Heirat

Erfahre, wie Shapla Akter sich ihren Traum verwirklicht, Hebamme zu werden.

Nachhaltigkeit

Mit unserem Engagement tragen wir nicht nur dazu bei, die Mütter- und Neugeborenengesundheit in der Region nachhaltig zu verbessern, sondern stärken auch junge Frauen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Ehemalige Hebammenstudentinnen, die eine Anstellung gefunden haben, zahlen einen Teil des Stipendiums zurück und ermöglichen weiteren jungen Frauen eine Ausbildung.

Logo DEZA
Logo Katholische Kirche Region Bern
Logo Lotteriefonds Kanton Aargau

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder

Ausbildung am Computer

Neben der praktischen Ausbildung gehören auch Sequenzen am Computer dazu.
© LAMB/WHI