Eine Hebamme empfängt eine Patientin.
Eine Hebamme empfängt eine schwangere Frau, Tschad.
© Salomon Dainyoo/WHI/Fairpicture

In der Ouaddaï-Region im Osten des Tschad ist die Gesundheitsversorgung für Frauen besonders prekär. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung entwickeln und realisieren wir Massnahmen, die die Versorgung von Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern verbessern.


Lokaler Partner

Das Bureau d’Appui Santé et Environnement (BASE) ist eine NGO im Tschad, die sich seit rund 30 Jahren für Mütter- und Kindergesundheit einsetzt.


Ziele

Eine starke Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung durch Einbezug der Dorfgemeinschaften sowie die Reduzierung von geschlechtsspezifischer Gewalt in der Projektregion.


Aktivitäten

Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur, Einstellung von Fachpersonen, Schaffung von Transportmöglichkeiten, Sensibilisierung zu und Unterstützungsangebote für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt.


Teilnehmende

Rund 60’000 Menschen – ein Grossteil davon Frauen und Kinder unter fünf Jahren – profitieren direkt von einem verbesserten Gesundheitssystem, deren Umfeld – etwa 143’000 Personen – indirekt.

Die Ouaddaï-Region im Osten des Tschad, an der Grenze zum Sudan, ist von Konflikten und einem gravierenden Mangel an funktionierenden Gesundheitseinrichtungen geprägt. Viele Frauen haben keinen Zugang zum Gesundheitswesen, bestehende Gesundheitszentren sind schlecht ausgerüstet, und viele Menschen haben geringes Vertrauen in die bestehenden Institutionen.

Besonders für schwangere Frauen hat das dramatische Folgen: Nur jede fünfte bringt ihr Kind in einer Klinik zur Welt – die Müttersterblichkeit ist 140-mal höher als in der Schweiz.

Geschlechtsspezifische Gewalt gefährdet die Gesundheit von Frauen zusätzlich. Sie kann zu ungewollten Schwangerschaften, unsicheren Abtreibungen, Fisteln oder HIV-Infektionen führen und beeinträchtigt die sexuelle und reproduktive Gesundheit der gesamten Bevölkerung.

Titel: Starke Gemeinschaften durch gestärkte Frauen
Lokaler Partner: Bureau d'Appui Santé et Environnement (BASE)
Projektregion: Sanitätsbezirke Abougoudam, Marfa und Chokoyane in der Region Ouaddaï
Dauer: März 2023 bis Dezember 2025 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Stärkung des Gesundheitssystems / Eliminierung geschlechtsspezifische Gewalt
 

In der ersten Projektphase führte unsere Partnerorganisation BASE unter anderem vertiefte Gespräche mit den betroffenen Gemeinschaften. Im Rahmen dieser Diskussionen nannten diese verschiedene Hindernisse, die eine bessere Gesundheitsversorgung erschweren. So wünschten sich beispielsweise viele Frauen mehr Privatsphäre bei der Geburt in einer medizinischen Einrichtung. In vielen Fällen ist auch der Transport zu den Zentren und Spitälern, insbesondere während der Regenzeit, problematisch und stellt ein grosses Hindernis dar.

Was wir tun

Um die von den Gemeinschaften genannten Probleme anzugehen, werden unter anderem folgende Aktivitäten durchgeführt:
 

  • Ausbau der Infrastruktur, zum Beispiel mittels Wasserversorgung, eine verbesserte Ausstattung und der Bau von Geburtshäusern zusammen mit den Gemeinschaften

  • Training und Schulung von Gesundheitsfachkräften und Leitenden der Gesundheitszentren

  • Aufbau einer gemeinschaftsbasierten Krankenkasse, die auf Solidarität und Gegenseitigkeit basiert

  • Organisation von Rettungstransporten wie die «Barbaras» (Moto-Ambulanzen), die in der ersten Projektphase angeschafft wurden

  • Unterstützungsangebote und medizinische Versorgung in den Gesundheitszentren für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt

  • Verbreitung von wichtigem Gesundheitswissen für Schwangere mit unserer App «Notré Bébé et Nous»

Ein Gebäude mit mehreren Kuppeln vor einem mager bewachsenen Hügel.
Geburtshaus Hougouné, Tschad.
© Solomon Dainyoo/WHI/Fairpicture

Unsere App «Notre Bébé et Nous» begleitet Familien im Tschad während der Schwangerschaft, Geburt und in der ersten Zeit mit dem Baby. Sie macht wichtiges Gesundheitswissen auf verständliche Weise zugänglich und hilft zudem dank spezifischen Informationen, Frauen mit Geburtsverletzungen zu erreichen.

Das wollen wir erreichen

  • Die Gemeinschaften sind die grössten Akteurinnen, wenn es um die eigene Gesundheitsversorgung geht.

  • Die ausgewählten Gesundheitszentren sind in der Lage, qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste zu leisten.

  • Das lokale Gesundheitssystem hat eine gestärkte Kapazität, um angemessen auf Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt reagieren zu können. Durch die Einbindung von Gemeinschaften werden Barrieren abgebaut, die geschlechtsspezifische Gewalt begünstigen.

  • Es besteht ein funktionierender Austausch zwischen den Gemeinschaften und den lokalen Gesundheitsbehörden.

  • Schlüsselpersonen setzen sich aktiv dafür ein, dass ein guter Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährleistet ist.

Eine Hebamme untersucht eine schwangere Frau.
Eine Hebamme im Geburtshaus Rimélé untersucht eine schwangere Frau.
© Solomon Dainyoo/WHI/Fairpicture

Nachhaltigkeit

Gemeinsam mit den Gemeinschaften werden Ansätze erarbeitet, die auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind. Die Gemeinschaften sind somit Haupttreiberinnen in der Durchsetzung der Projektaktivitäten und werden sich bemühen, diese auch nach Projektende fortzuführen.

Logo DEZA
Logo Lotteriefonds Kanton Bern

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder

Befragung Gemeinschaft

Die Mitarbeitenden unserer lokalen Partnerorganisation befragen Frauen vor Ort. Die Gesundheitsversorgung in der Region ist schlecht, das Vertrauen der Bevölkerung in die wenigen bestehenden Institutionen ebenfalls. Deshalb ist es umso wichtiger, zu verstehen, was die Bevölkerung braucht.
© Salomon Djekorgee Dainyoo/WHI/Fairpicture