Frauen sitzen am Boden und diskutieren.
Austausch zu Muttergesundheit, Äthiopien.
© Noemi Grossen/WHI

In der Somali-Region Äthiopiens sterben alarmierend viele Mütter und ihre Babys bei der Geburt. Gesundheitsdienste fehlen, viele Menschen hegen zudem ein tiefes Misstrauen gegenüber der Schulmedizin. Wir stärken deshalb die Gemeinschaften dabei, ihre eigene Gesundheitsversorgung zu verbessern.


Lokaler Partner

OWDA (Organisation for Welfare and Development in Action) setzt sich für bessere Lebensbedingungen lokaler Gemeinschaften in der Somali-Region in Äthiopien ein.


Ziele

Schwangere Frauen und Mütter mit Neugeborenen in der Somali-Region haben Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung und vertrauen dieser.


Aktivitäten

Sensibilisierung der Bevölkerung zu Mutter-Kind-Gesundheit, Stärkung von Gesundheitszentren, Abbau von Zugangshürden in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft.


Teilnehmende

Gut 26’000 Personen, die direkt von den verbesserten Gesundheitsdienstleitungen profitieren, rund 31’000 Personen aus deren Umfeld, die indirekt ins Projekt involviert sind.

Die ländliche Somali-Region im Osten von Äthiopien ist institutionell extrem vernachlässigt. Das zeigt sich insbesondere in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. In allen Indikatoren liegt die Region hinter dem äthiopischen Durchschnitt zurück, besonders prekär ist jedoch die Mütter- und Säuglingssterblichkeit, die sich in den letzten Jahren sogar verschlechtert hat.

Es fehlt an Infrastruktur, Personal und Medikamenten. Das ohnehin schwache Gesundheitssystem leidet zudem unter dem Druck einer hohen Anzahl geflüchteter Menschen.

Viele Familien leben nomadisch oder halbnomadisch, sind vom Klimawandel stark betroffen und haben kaum Zugang zu Gesundheitsdiensten. Sie sind es nicht gewohnt, bei Beschwerden Gesundheitszentren aufzusuchen, und misstrauen der Schulmedizin. Hier setzen wir an und unterstützen die Gemeinschaften dabei, Lösungen zu entwickeln, denen sie vertrauen.

Titel: CARE – Community Action for Reproductive Health in der Somali-Region Äthiopiens
Lokaler Partner: Organisation for Welfare and Development in Action (OWDA) 
Projektregion: Distrikt Danot der Doolo-Zone, die Teil der Somali-Region im Osten von Äthiopien ist
Dauer: Februar 2023 bis Dezember 2025 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Stärkung des Gesundheitssystems
 

Nur mit dem Vertrauen und der Partizipation der lokalen Bevölkerung kann die Mutter-Kind-Gesundheit in der Somali-Region langfristig verbessert werden. Wir arbeiten seit 2019 mit OWDA in der Projektregion, weshalb unser Partner vor Ort bereits gut verankert ist und auf eine bestehende Beziehung zu den Gemeinschaften aufbauen kann.

Rostige Betten und ein Behandlungstisch stehen in einem Raum mit dreckigen Wänden.
Gesundheitsposten Keraro, Somali-Region, das die Gemeinschaft aufrüsten will.
© Noemi Grossen/WHI

Was wir tun

Um die hohe Müttersterblichkeit in der Somali-Region anzugehen, setzen wir auf eine starke Beteiligung der betroffenen Gemeinschaften. Die Aktivitäten zielen darauf ab, schwangere Frauen, deren Familien und lokale Führungspersonen in die Entscheidungsprozesse und Lösungsfindung einzubinden. Deshalb:


  • unterstützen wir die Bildung von Mutter-Kind-Gesundheit-Kerngruppen, welche die Thematik eigenständig vorantreiben und Gelder mobilisieren, um die Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern.

  • sprechen wir mit den Gemeinschaften über spezifische Themen wie etwa die hohe Zahl an Todesfällen bei Müttern und Säuglingen und deren Ursachen – und sensibilisieren sie so für die Bedeutung einer guten medizinischen Betreuung während der Schwangerschaft und Geburt.

  • ermöglichen wir Schwangeren und Personen aus ihrem Umfeld, an einem Training teilzunehmen, damit diese mögliche Geburtskomplikationen erkennen und rechtzeitig handeln können.

  • unterstützen wir gemeinschaftliche Initiativen, die auf den Abbau von Hürden abzielen, welche die Gesundheitsversorgung von schwangeren Frauen erschweren.


Gleichzeitig stärken wir das lokale Gesundheitssystem durch diverse Anschaffungen für die Gesundheitszentren wie zum Beispiel Solarpanels und führen Weiterbildungen für Pflegefachkräfte durch.

Nachhaltigkeit

Dadurch, dass die Gemeinschaften mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse schwangerer Frauen entwickeln, können diese ihre Rechte und Dienstleistungen gezielter einfordern. Das Projekt stärkt die Gemeinschaften zudem langfristig – wirtschaftlich, organisatorisch und gesundheitlich. Neue Einkommensquellen ermöglichen den Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur; das Wissen über Gesundheit, Familienplanung und Zusammenarbeit bleibt in den Dorfgemeinschaften verankert. Auch lokale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger werden gezielt eingebunden und befähigt, die Gesundheitsversorgung künftig eigenständig zu sichern und weiterzuentwickeln.

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Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder

Kerngruppentreffen Gode

In Gode, Somali-Region, haben Frauen dank der Rinderzucht Geld verdient, das sie nun in die Renovation des örtlichen Gesundheitspostens stecken.
© Noemi Grossen/WHI