Schwangere Frauen sitzen auf Betten und warten.
Frauen warten auf ihre Geburt, Attat-Spital, Äthiopien.
© Hanspeter Bärtschi/WHI

In Äthiopien ist die Müttersterblichkeit hoch. Viele Frauen haben während der Schwangerschaft und bei der Geburt keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten – weil diese fehlen, zu weit entfernt liegen oder zu teuer sind. Unser Projekt ermöglicht Frauen in der Gurage-Zone eine kompetente Betreuung rund um die Geburt und stärkt die lokale Versorgung.


Lokaler Partner

Das Attat-Spital ist ein privates Krankenhaus im ländlichen Äthiopien, das seit über 50 Jahren für sichere Geburten und eine bessere Müttergesundheit sorgt. Es bietet medizinische Versorgung für Schwangere, Neugeborene und unterernährte Kinder.


Ziele

Schwangere Frauen, Mütter und Neugeborene in der Gurage-Zone in Äthiopien erhalten einen verbesserten Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung.


Aktivitäten

Unterstützung eines Wartehauses für Risikoschwangere und des danebenliegenden Spitals, Schulung von lokalen Fachpersonen – unter anderem zu sicheren Operationen –, Stärkung der lokalen Verankerung des Attat-Spitals.


Teilnehmende

Rund 250 Frauen, die jährlich die Angebote des Wartehauses in Anspruch nehmen, gegen 2000 weitere Patientinnen am Attat-Spital, knapp 90 medizinische Fachpersonen und gut 25’000 Menschen aus dem Einzugsgebiet des Spitals.

In Äthiopien ist das Risiko für Mütter, während der Geburt zu sterben, mit 267 Todesfällen pro 100’000 Geburten weiterhin sehr hoch. Im Durchschnitt stirbt zudem jedes 35. Neugeborene während oder kurz nach der Geburt – eine alarmierende Zahl. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar, würden Mutter und Kind während der Geburt fachliche Unterstützung erhalten.
 

Besonders in ländlichen Regionen bleibt die Versorgung schwangerer Frauen, Mütter und Neugeborener eine grosse Herausforderung. Im Distrikt Cheha in der Gurage-Zone, wo unser Projekt ansetzt, gebärt nur jede dritte Frau in einer Gesundheitseinrichtung – deutlich weniger als der nationale Durchschnitt.

Viele Frauen haben keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten, weil die Einrichtungen weit entfernt, Transportmöglichkeiten selten oder zu teuer sind und politische Unruhen zusätzliche Hürden darstellen. Hinzu kommen familiäre Widerstände, ein unzureichendes Bewusstsein für die Bedeutung professioneller Betreuung und der Mangel an qualitativ hochwertigen Dienstleistungen.

Titel: Sichere Geburten, sichere Operationen: Stärkung des lokalen Gesundheitssystems im Cheha Woreda
Lokale Partner: Attat-Spital, für den Themenbereich «sichere Operationen»: Lifebox
Projektregion: Distrikt Cheha in der Gurage-Zone
Dauer: Januar 2025 bis Dezember 2028 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Stärkung des Gesundheitssystems
 

Wir von Women’s Hope arbeiten seit 2011 mit dem Attat-Spital zusammen, indem wir unter anderem ein Wartehaus für Risikoschwangere unterstützen, in dem schwangere Frauen die Zeit vor der Geburt direkt neben dem Spital verbringen können. In der neuesten Projektphase legen wir einen besonderen Fokus auf sichere Operationen am Spital und fördern eine stärkere Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren.

Hebammen arbeiten in einem Raum mit mehreren Wärmebettchen.
Neugeborenenstation des Attat-Spitals.
© WHI

Was wir tun

Wir schaffen Bewusstsein, indem wir schwangere Frauen, deren Partner und Mitglieder der Gemeinschaften über die Wichtigkeit einer umfassenden Schwangerschaftsfürsorge und die spezifischen Bedürfnisse von Schwangeren und Müttern mit Neugeborenen informieren.

Wir fördern die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen und senken Zugangshürden, indem wir in die Infrastruktur und Ausstattung des Wartehauses investieren, das Spital mit Medikamenten ausstatten, den Austausch unter medizinischen Fachleuten fördern und Frauen mit Risikoschwangerschaften identifizieren und ihre Behandlungskosten übernehmen. Zudem unterstützen wir drei nahe gelegene Gesundheitszentren, damit die Mitarbeitenden Risikoschwangerschaften besser erkennen und eine Überweisung ins Attat-Spital sicherstellen können.

Wir fördern die Sicherheit und Qualität bei operativen Eingriffen, insbesondere bei Kaiserschnitten, indem die Fachorganisation «Life Box» das Gesundheitspersonal schult und das Team bei der Implementierung von wichtigen Prozessen unterstützt.

Wir stärken die finanzielle Selbstständigkeit des Spitals und dessen Vernetzung mit lokalen Akteuren, indem in einer Studie Massnahmen identifiziert und daraus konkrete weitere Schritte abgeleitet werden. Durch Treffen mit Schlüsselpersonen, die in der Müttergesundheit aktiv sind oder einen entsprechenden Einfluss haben, fördern wir die Nutzung von Synergien.

Nachhaltigkeit

Die langfristige Wirkung unseres Projekts sichern wir, indem wir lokale Kapazitäten stärken. Das Attat-Spital ist nach Projektende in der Lage, nationale Standards zu erfüllen, qualitativ hochwertige Dienstleistungen anzubieten und mit lokalen Schlüsselakteurinnen zusammenzuarbeiten.

Um die finanzielle Nachhaltigkeit zu fördern, baut das Spital seine Eigenständigkeit durch lokale Fundraising-Initiativen und die Einbindung der Gemeinschaft weiter aus.

Der bewährte Wartehaus-Ansatz zur Stärkung der Mütter- und Neugeborenengesundheit ist ein zentrales Element, das sowohl von der äthiopischen Regierung als auch von internationalen Organisationen anerkannt wird.

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Logo Lotteriefonds Kanton Bern

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

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Kaiserschnitt

Damit die Operationsqualität am Attat-Spital steigt und beispielsweise weniger Infektionen vorkommen, werden in der aktuellen Projektphase verschiedene Massnahmen ergriffen.
© Hanspeter Bärtschi/WHI