Der Mangel an Wasser ist zur Zeit das zentrale Thema in der Doolo Zone der Somali Region, wo Women's Hope zusammen mit der lokalen Partnerorganisation OWDA ein Projekt zur Senkung der hohen Mütter- und Säuglingssterblichkeit durchführt. Aufgrund des ausbleibenden Regens herrscht ein akuter Mangel an Trinkwasser für Menschen und Vieh.
Um die negativen Risiken für die Bevölkerung abfedern zu können, beliefert Women's Hope zwei Gemeinden mit Wasser. Zwei weitere Orte sollen dazukommen.

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Die aktuelle Notlage

Ausfallender Regen:
Der saisonale Deyr-Regenfall, der normalerweise von Oktober bis Dezember in der Somali Region auftritt, ist 2020 teilweise oder ganz ausgefallen. Die geringe Verfügbarkeit von Wasser und Weideflächen führt zu einem Rückgang des Zugangs zu Nahrungsmitteln.

Heuschreckenplage:
Die Wüstenheuschreckenplage, die 2019 begann, ist die schwerste der letzten 25 Jahre in Äthiopien. Sie betrifft auch die Somali Region stark.

Zerstörung von Vegetation und Vieh:
Die Vegetation in der Somali Region nimmt auffallend schnell ab. In der Doolo Zone ist dafür nebst der Heuschreckenplage auch die hohe Konzentration an Vieh verantwortlich. Denn auf der Suche nach Wasser, Essen und Weidemöglichkeiten kommen zur Zeit auch andere Gemeinschaften in die Region. Der Zustand der Tiere verschlechtert sich und wirkt sich negativ auf deren Milchproduktion aus. Ein Grossteil des Viehbestands droht hinweggerafft zu werden.

Akute Risiken, insbesondere für die Mutter-Kind-Gesundheit

24 Gesundheitszentren und -posten ohne Wasser: Die Gesundheitszentren und -posten der Doolo Zone sind ohne ausreichend Wasser. Dies hat potentiell schwere Folgen für die Gesundheit der lokalen Bevölkerung, auch für schwangere Frauen und ihre Neugeborenen.

Unterernährung: Die bereits bestehende Unterernährung von Müttern, Kindern und Ungeborenen hat drastisch zugenommen: 2020 und Anfang 2021 erreichte die Zahl der Fälle von schwerer akuter Unterernährung ein noch nie dagewesenes Niveau: Landesweit wurden fast 440’000 Kinder in Ernährungsprogramm-Zentren aufgenommen, was einem Anstieg von etwa 15 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht.

Verbreitung von übertragbaren Krankheiten: Reduzierte und stehende Wasserflächen begünstigen die Brut von Krankheitsüberträgern wie Moskitos, die Malaria, Dengue und Gelbfieber übertragen. Die Kumulation von Menschen an Wasserpunkten begünstigt zudem die Ansteckung mit COVID-19, Masern oder gastrointestinalen Krankheiten.

Erhöhte Belastung für schwangere Frauen: Von schwangeren Frauen wird erwartet, dass sie bis zur Geburt normal arbeiten. Um das Vieh grasen und trinken zu lassen, bedeutet dies aktuell bis zu 30 Kilometer lange Wege. Diese erhöhte Belastung begünstigt Schwangerschaftskomplikationen und Fehlgeburten.

Notfall-Intervention

Seit dem 7. April 2021 beliefert Women's Hope zwei Gemeinden in der Doolo-Zone mit Wasser. Es sind dies Sararawayne und das Korile-Binnenvertriebenen-Aufnahmezentrum bei Danood. Wir möchten noch zwei weitere Gemeinden, Gole und Garoon, mit Wasser versorgen.
Da die Bevölkerung keine ausreichenden Möglichkeiten hat, um das Wasser längerfristig zu speichern, sind tägliche Wasserlieferungen nötig. Pro Tag werden 8000 Begünstigte erreicht, inklusive der Gesundheitsposten und –zentren im Einzugsgebiet der Gemeinden.

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Setzen Sie sich mit einer Spende für Schutz und Gesundheit von Frauen und lokalen Gemeinschaften in der Somali-Region ein!

solidarität in notzeiten

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