Eine Hebamme tupft mit Watte auf eine Wunde im Gesicht eines kleinen Mädchens.
Behandlung eines Kleinkindes durch Hebamme, Tschad.
© Salomon Dainyoo/WHI/Fairpicture

Aufgrund des blutigen Bürgerkriegs im Sudan hat sich die Bevölkerung in unserer Projektregion im Osten des Tschad beinahe verdoppelt. Wir weiten unsere bestehende Arbeit aus, um schwangere Frauen, Mütter und ihre Kinder in zwei Geflüchtetenlagern bestmöglich zu unterstützen.


Lokaler Partner

Das Bureau d’Appui Santé et Environnement (BASE) ist eine NGO im Tschad, die sich seit rund 30 Jahren für Mütter- und Kindergesundheit einsetzt.


Ziele

Aus dem Sudan vertriebene Mädchen und Frauen erhalten im Osten des Tschad einen besseren Zugang zu medizinischer und psychosozialer Unterstützung.


Aktivitäten

Ausbau der Gesundheitsversorgung, medizinische und psychosoziale Unterstützung, Abgabe von Lebensmitteln und Hygieneprodukten, Sensibilisierungskampagnen.


Teilnehmende

Rund 10’000 Frauen und Kinder in den Flüchtlingslagern Dougui und Abougoudam, davon circa 1000 schwangere Frauen.

Der im Sudan tobende Bürgerkrieg hat bereits über zehn Millionen Menschen vertrieben, viele davon ins Nachbarland Tschad. Ein Grossteil von ihnen, vor allem Frauen und Kinder, hat im Osten des Landes Zuflucht gesucht – genau dort, wo unsere Projektregion liegt. In dieser Region hat das UNHCR zwei Aufnahmecamps errichtet.

Die Situation in den Camps ist alarmierend. Es fehlt an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung. Auch die lokale Bevölkerung leidet unter dem steigenden Druck auf die knappen Ressourcen. Besonders hart trifft die Krise Mädchen und Frauen: Sexualisierte Gewalt ist verbreitet, Schwangere sind auf sich allein gestellt, es fehlt an Menstruationsprodukten. Im Sommer 2025 brach in der Region zudem eine Choleraepidemie aus, die die Lage der Menschen weiter verschärft.

Titel: Verbesserte Lebensbedingungen für sudanesische Geflüchtete im Osten des Tschad
Lokaler Partner: Bureau d’Appui Santé et Environnement (BASE)
Projektregion: Sanitätsbezirke Abougoudam, Chokoyane und Marfa in der Region Ouaddaï
Dauer: April 2025 bis Dezember 2025 (Folgeprojekt)
Interventionslinien:
Nothilfe / Stärkung des Gesundheitssystems
 

Seit August 2024 weiten wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner BASE unsere Arbeit rund um die beiden Camps aus, um die medizinische Versorgung zu verbessern.

Bestehende Gebäude mit sichtbar neu angebautem Gebäudeteil.
Erweiterungsbau Gesundheitszentrum Abougoudam mit eigenem Geburtsraum.
© BASE/WHI

Was wir tun

In der ersten Projektphase haben wir eines der Gesundheitszentren in unserer Projektregion um eine eigene Entbindungsstation erweitert. Eine neu eingestellte Hebamme unterstützt seither schwangere Frauen aus dem nahe gelegenen Camp. Bei Komplikationen steht den Frauen eine Moto-Ambulanz zur Verfügung.
 

Eine Fachperson für psychosoziale Beratung unterstützt in den Camps Mädchen und Frauen, die sexualisierte oder geschlechtsspezifische Gewalt erlebt haben.
 

Unsere lokalen Teams verteilen Nothilfe-Kits mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln an Mädchen und Frauen. Die Kits werden gezielt auf deren Bedürfnisse abgestimmt – sie enthalten zum Beispiel Bohnen, Öl, Reis und Binden. Mit kleinen Bargeldbeträgen können Mädchen und Frauen zudem ihre nötigsten Bedürfnisse decken, etwa ihre Familien im Sudan anrufen oder frische Lebensmittel kaufen.
 

Wir organisieren Sensibilisierungskampagnen zu Themen rund um die Geburtsvorsorge und die Prävention von sexualisierter Gewalt. Die lokalen Mitarbeitenden stellen die Themen mit visuellen Materialien oder durch interaktive Theateraufführungen vor und erreichen so auch Menschen, die nicht lesen können.

Um die Choleraepidemie einzudämmen, bauten wir die Trinkwasserversorgung aus, verteilten Hygienekits, hielten in den Gemeinden Sensibilisierungsveranstaltungen ab und unterstützten Behandlungszentren dabei, die Krankheit einzudämmen.

Logo DEZA

Wir danken allen Förderpartnern – auch jenen, die hier nicht erwähnt sind – für die Ermöglichung des Projekts.

Notsituation im Bangladesch
Prekäre Lage in fdsfs für Frauen und Kinder

Sensibilisierung

Sensibilisierungsevent im Camp Abougoudam.
© BASE/WHI