Kein Zugang zu Verhütungsmitteln, vermehrte sexuelle Übergriffe im Lockdown, keine Betreuung von Schwangeren: In der Pandemie werden die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen weltweit stark eingeschränkt. Mit gravierenden Folgen. Zwei Artikel zum Thema.

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"Sexuelle und reproduktive Gesundheitsdienste sind einer der ersten Bereiche, in denen die Ressourcen schwinden," sagt Valentina Maggiulli, Geschäftsleiterin von Women's Hope International gegenüber Heidi News (Artikel oben). Aufgrund der Pandemie wird Frauen weltweit der Zugang zu Verhütungsmitteln erschwert und/oder sie werden mit Schwangerschaften alleine gelassen. Auch in der Schweiz herrscht grosse Verunsicherung bei schwangeren Frauen und Hebammen bezüglich Geburten während der Corona-Krise.

In den Projektländern von WHI haben wegen überlasteten Gesundheitssystemen und Massnahmen zur Bekämpfung von Corona viele Frauen keinen Zugang mehr zu medizinischen Einrichtungen. Zehntausende pränatale Kontrollen fallen weg, Frauen mit Risikoschwangerschaften können nicht mehr transportiert werden, weil keine Ambulanzen zur Verfügung stehen. Die Folgen dieser Zustände werden gravierend sein. Neuste Studien gehen davon aus, dass es in Ländern mit schwachen und mittleren Einkommen zu bis zu 250'000 zusätzliche Todesfällen bei Neugeborenen und rund 12'000 bei Müttern kommen wird. Ein unabhängiges Expertengremium warnt in einem Bericht zuhanden der UNO: Die Welt ist in den Bereichen Kinder- und Frauengesundheit vom Kurs abgekommen.

Die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Frauen muss auch während der Pandemie eine Priorität bleiben. Geburten sind nicht planbar und eine fachliche Betreuung ist essentiell, um schwere Geburtsverletzungen wie Fisteln zu verhindern.

WHI-Geschäftsleiterin Valentina Maggiulli hat die Gender Dimensionen in der Krise analysiert. Hier geht's zum Artikel bei Medicus Mundi.

 

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