"Wir bewegen uns, damit auch andernorts etwas bewegt wird"
Gemeinsam mit Mädchen ihrer Kirchlichen Unterweisung-Klasse (KUW) und Müttern der Kirchgemeinde Thunstetten nimmt die Pfarrerin Tabea Stalder Hintze den Frauenlauf in Bern in Angriff. Was die Frauen motiviert mitzumachen und wie sie sich auf den Lauf vorbereiten, erzählt sie uns im Interview

Was ist eure Motivation, als WHI-Läuferinnen am Frauenlauf mitzumachen?
Wir sind betroffen von der Not der vielen Mädchen und Frauen, die keine so tollen Möglichkeiten haben wie wir. Mit unserem Laufen wollen wir aktiv einen kleinen Beitrag leisten für eine bessere Welt.
Was war der Auslöser für euer Engagement?
An unserem jährlich stattfindenden KUW-Mädchentag haben wir unter anderem die Büroräumlichkeiten von Women’s Hope International in Bern besucht und die Arbeit der Organisation besser kennengelernt. Wir haben uns auch Gedanken gemacht, was unser Beitrag sein könnte, um Mädchen und Frauen in anderen Ländern zu unterstützen. Als Anlass für Sponsoring habe ich den Mädchen den Frauenlauf als eine Option vorgeschlagen. Die Mädchen liessen sich für diese Sache gewinnen. Ich habe auch bei den Müttern der Mädchen nachgefragt, ob sie ebenfalls mitlaufen möchten. Ausserdem sind noch ein paar andere Frauen und Mädchen dazu gestossen. Zurzeit sind es 17 Mädchen und ca. ebenso viele Frauen, die Interesse angemeldet haben, zur Unterstützung der Arbeit von WHI den Frauenlauf ins Visier zu nehmen. Jede Teilnehmerin sucht sich ihre Sponsorinnen und Sponsoren selber. Unsere Kirchgemeinde unterstützt sowohl unser Laufprojekt als solches als auch WHI ganz allgemein.
Wie bereitet ihr euch auf den Lauftag vor?
Die Mutter einer KUW-Schülerin ist eine sehr geübte und versierte Läuferin und hat sich begeistert zur Verfügung gestellt, uns zu trainieren. Sie tut das mit viel Fachwissen, Motivation und Elan. Zurzeit treffen wir uns einmal pro Woche für ca. eine Stunde und steigern langsam unsere Ausdauer und unser Tempo. Es ist eine ermutigende und oft auch lustige Sache, miteinander unterwegs zu sein und um die Wette zu keuchen. Das zweite – oder für einige dritte – Ausdauertraining unter der Woche gestalten wir individuell.
Was freut dich besonders an eurem Laufprojekt?
Mich persönlich freut es besonders, dass sich die Mädchen bereit erklärten, zusammen etwas ganz Konkretes für andere zu tun: sich zu bewegen, damit auch an anderen Orten auf dieser Welt etwas in Bewegung kommen kann. Dass sich zusätzlich noch Frauen ansprechen und für das Laufprojekt gewinnen liessen, finde ich phantastisch. Bei mir persönlich als dezidierte Nichtläuferin und sportliche Niete hat dieses Projekt mehr Bewegung in den Alltag gebracht, was mich zusätzlich freut.