Update 02.11.2021:
Nach langen Wochen der Unsicherheit, erreichen uns endlich gute Nachrichten aus Afghanistan: Die Mitarbeiterinnen der Frauenorganisation, mit der wir zusammen-gearbeitet haben und die von den Taliban bedroht wurden, sind in Sicherheit. Darüber sind wir sehr erleichtert.

Sie und ihre Familien haben es geschafft, auszureisen und befinden sich nun in Pakistan, respektive der Niederlande. Women’s Hope hat sich im Hintergrund mit anderen Organisationen vernetzt und stand im regelmässigen Kontakt mit Mitarbeiterinnen, um sie logistisch und moralisch zu unterstützen.
Positive Nachrichten kommen auch aus dem Basisgesundheitsprojekt im Osten des Landes. Weil die Medikamente knapp wurden, mussten die Gesundheitszentren beinahe geschlossen werden. Unserer Partnerorganisation Première Urgence International ist es nun aber gelungen, neue Medikamente ins Land einzuführen. So erhielten sie von der WHO Sanitätskoffer und über die “EU Humanitarian Air Bridge” konnten neue Medikamente eingeflogen werden. Damit ist die Versorgung der Gesundheitszentren mit Medikamenten fürs Erste sichergestellt.
Die allgemeine Lage in Afghanistan bleibt aber unübersichtlich und unsicher. Wir beobachten und analysieren die Lage weiterhin laufend. Klar ist, dass sich der Spielraum für Mädchen und Frauen seit der Machtergreifung der Taliban bedeutend verkleinert hat. Wir hoffen, dass sich die Frauen-Selbsthilfegruppen in einem informellen Rahmen weiterhin treffen und ein niederschwelliges Angebot anbieten können. WHI wird prüfen, ob eine Projektaufnahme im 2022 wieder möglich sein wird.

Update 02.09.2021:
Die Lage in Afghanistan bleibt auch nach dem Abzug der letzten amerikanischen Truppen besorgniserregend und unübersichtlich. Aus Sicht von Women's Hope gibt es aber auch erste positive Zeichen.

So konnte die Arbeit im Basisgesundheitsprojekt, das wir im Osten des Landes mit Première Urgence Internationale (PUI) betreiben, wieder aufgenommen werden. Sie sind seit über 40 Jahren in Afghanistan tätig und verfügen über gute Kontakte zu allen Stakeholdern. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, inwiefern das Projekt angepasst werden muss. Wir sind aber froh, den Frauen vor Ort wieder den dringend benötigen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen ermöglichen zu können.
Das Projekt gegen Kinderehen und häusliche Gewalt ist unterbrochen. Hier gilt es als Erstes darum, den Schutz der Mitarbeiterinnen der Partnerorganisation zu sichern. Sie mussten aufgrund von Drohungen der Taliban untertauchen. Wir unterstützen Sie von hier aus und sind in stetem Kontakt mit ihnen.
Die Lage in Afghanistan wird sich in nächster Zeit sicherlich noch einige Male verändern. Wir bleiben dran.


19.08.2021
Die Ereignisse in Afghanistan haben sich in den letzten Wochen und Tagen überschlagen. Die Lage ist nach wie vor unübersichtlich. Klar ist aber, dass die Taliban die Macht im ganzen Land an sich reissen konnten. Während noch über die Machtübergabe verhandelt wird, versuchen Tausende von Menschen das Land zu verlassen, andere sind aus Angst untergetaucht. 

Die Lage ist dramatisch: Viele Menschen fürchten sich berechtigterweise vor der Gewalt und der Unterdrückung durch die Taliban. Besonders gefährdet sind generell Frauen und Mädchen, JournalistInnen, MenschenrechtsaktivistInnen sowie Personen, die für westliche Regierungen oder NGOs gearbeitet haben.  

Zur Sicherheit unserer Partnerorganisationen  
Women’s Hope arbeitet mit zwei Organisationen in Afghanistan zusammen. Wir sind im steten Kontakt mit den PartnerInnen und versuchen sie so gut wie möglich zu unterstützen. Auch kommunizieren wir regelmässig mit anderen Schweizer Organisationen, die in Afghanistan tätig sind und dem Afghanistan-Desk der DEZA. 
Unsere höchste Priorität gilt der Sicherheit der Mitarbeitenden unserer Partnerorganisationen und den Projektteilnehmerinnen. Sorgen bereitet uns vor allem die Situation der Mitarbeiterinnen der Frauenorganisation, mit der wir zusammenarbeiten. Die Direktorin und ihr Team mussten untertauchen, da sie von den Taliban bedroht wurden.  

Zusammen mit anderen Schweizer Organisationen, die sich gegen Gewalt an Frauen engagieren, haben wir einen Appell an den Bundesrat unterzeichnet, der ein rasches und unbürokratisches Eingreifen zugunsten von MenschenrechtsaktivistInnen und Flüchtenden, insbesondere Frauen, aus Afghanistan fordert.  

Unser Engagement  
Noch ist unklar wie lange unsere Projektarbeit unterbrochen bleibt und in welchem Umfang sie wieder aufgenommen werden kann. Women’s Hope ist aber fest entschlossen, sich weiter tatkräftig für die Frauen und Mädchen in Afghanistan einzusetzen und die laufenden Projekte – sofern möglich und vertretbar – zusammen mit unseren Partnern weiterzuführen. Denn die Frauen brauchen jetzt unsere Unterstützung, damit sie auch in Zukunft Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung und die Chance auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben haben können. 

Helfen Sie mit, Mädchen und Frauen in Not zu unterstützen!

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